Blizzard: Bleibt Kotick nach Microsoft-Deal - oder sackt er 300 Millionen ein und geht?

Blizzard: Bleibt Kotick nach Microsoft-Deal - oder sackt er 300 Millionen ein und geht? (1)

Microsoft steht kurz davor, Activision Blizzard zu kaufen und damit eine der größten Gaming-Firmen weltweit zu werden. Aber was passiert mit Bobby Kotick, dem aktuellen Chef von AB? Bleibt er oder muss er seine Koffer packen - natürlich mit einer gewaltigen Abfindung.

Es war wohl die größte Überraschung der Gaming-Branche im noch jungen Jahr 2022. Microsoft kauft für fast 70 Milliarden Dollar Activision Blizzard und damit auch bekannte Marken wie World of Warcraft, Call of Duty oder Candy Crush. Dabei dürfte der gewaltige Kaufpreis sogar noch recht günstig ausgefallen sein, da Activision Blizzard wegen der Skandale im vergangenen Jahr aktuell stark in der Kritik steht. Und genau das führt zu der Frage, was nun eigentlich mit Chef Bobby Kotick passiert. Immerhin trat auch er im Zuge der Skandale von einem ins nächste Fettnäpfchen.

 

Wer darauf gehofft hatte, dass Kotick nun umgehend vor die Tür gesetzt wird, den müssen wir leider enttäuschen. Sowohl Activision Blizzard als auch Microsoft haben verkündet, dass Kotick mindestens bis zum Ende der Übernahme weiter im Amt bleibt. Und das dürfte frühestens im Juni 2023 der Fall sein. Was darüber hinaus geschieht, dazu äußerten sich beide Firmen nur sehr vage. Laut Wall Street Journal ist die Entscheidung aber schon gefallen und Bobby Kotick muss nach vollendeter Übernahme seinen Schreibtisch räumen.

Bobby Kotick - erfolgreich und verhasst

Obwohl Bobby Kotick schon seit geraumer Zeit als eines der Feindbilder der Gamer gilt, vor allem aufgrund seines gigantischen Gehalts und seines Verhaltens während des Blizzard-Skandals, darf man nicht vergessen, wie erfolgreich er in seiner Zeit bei Activision war. Er hat die am Bankrott kratzende Firma seit 1991 komplett neu aufgestellt und sukzessive zu immensem Erfolg geführt. Dabei steigerte er den Wert von Activision um fast 10.000 Prozent!

 

Dennoch ist es nach den jüngsten Vorkommnissen wenig verwunderlich, dass er wohl bald gehen muss. Zumal sich auch Microsoft-Chef Phil Spencer negativ über ihn und sein Verhalten im Zuge der Skandale geäußert hat.

Theoretisch wäre es zwar möglich, dass Kotick seinen Posten als CEO abgibt, aber trotzdem noch im Vorstand von Activision Blizzard verbleibt, das gilt aber ebenfalls als unwahrscheinlich. Unter anderem, weil Microsoft damit wohl nicht den Unmut der Spielerschaft auf sich ziehen möchte.

Entlassung und fette Abfindung

Der Abschied wird Bobby Kotick aber wohl nicht sonderlich schwerfallen, da ihn eine saftige Abfindung erwartet. Obwohl der AB-Chef erst kürzlich auf gewaltige Summen seines Gehaltes verzichtet hat, steht ihm laut Vertrag eine solche nämlich zu. Wie hoch diese Abfindung ist, das hängt von der Art des Ausscheidens ab.

Wäre er beispielsweise wegen eines triftigen Grundes entlassen worden, hätten ihm "nur" etwa 260.000 Dollar zugestanden. Bei einer Entlassung aufgrund eines Besitzerwechsels (Following a Change of Control) erhält er nahezu 300 Millionen Dollar. Das dürfte ihn über den dann unrühmlichen Abgang etwas hinwegtrösten. Wie praktisch für ihn, dass er beim Verzicht auf sein Gehalt im vergangenen Jahr nicht auch eine etwaige Abfindung hat aus dem Vertrag streichen lassen - oder vielleicht wusste er da ja auch schon, dass er nach einer baldigen Übernahme gehen muss, wer weiß.

Quelle: Buffed